Ist Zeit das, „was man an der Uhr abliest“, wie Albert Einstein sagte oder verhält es sich doch eher so, wie Lucius A. Seneca schon um das Jahr 50 n.Chr. philosophierte: „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“? Was täten wir, wenn wir wüssten, dass uns noch genau 36.000 Sekunden auf und mit dieser schönen Welt, mit unseren Familien, Freunden, Chefs bleiben?


Diese Frage stellten die Theater-AG unserer Evangelischen Oberschule und die Schulband am 07.06.2018 abends in unserer schönen Aula sozusagen mal auf den Kopf, um zu zeigen, dass aus dieser einen Frage, wie aus den Taschen einer umgewendeten Hose, in die wir alles Mögliche hineingestopft haben, plötzlich ganz viele Fragen herausfallen, die sich um uns, unsere Familien, Freunde, unsere Berufe, unsere Lebenshaltung drehen. Wie stehen wir zu denen, die die Taschen voller Geld und ein leeres Herz, eine kaputte Seele haben? Worin oder bei wem finden wir Trost und mit wem verbringen wir unsere kostbare Zeit, wofür leben und arbeiten wir? Oder um noch mal an die umgedrehten Hosentaschen zu denken: was von dem Tascheninhalt brauchen wir? Den Kuss von gestern oder doch lieber das Zocken im Online-Casino? Den Waldspaziergang oder den Abend im Büro?

Unter vollem Einsatz ihrer selbst und mit moderner Technik, gesteuert von unserem tollen Technikteam, zeigten unsere Schülerinnen und Schüler uns Menschlichkeit und Abgründe, Herzlichkeit und Kälte, Chancen und Risiken in einer von Gewinnmaximierung, Computern und sozialen Netzwerken beeinflussten Zeit, in der es nicht leichter, aber immer wichtiger wird, den „aufrechten Gang“, den „Blick in den Spiegel“, Wertschätzung und Nächstenliebe zu wagen und zu üben.

Danke für diesen durch und durch gelungenen Theaterabend mit viel Musik, Lachen und Nachdenklichkeit.

Und gab es auf die eingangs gestellte Frage auch eine Antwort? Die mag sich jeder selbst geben und bedenken. Carpe diem – Nutze den Tag.